Jasper Heinzen

Rettung aus der Krise?

Die Vorabstimmung und der deutsch-hannoversche Selbstbestimmungsdiskurs


21 Seiten
Erscheinungsdatum: 10.12.2025

DOI https://doi.org/10.46500/83535890-012

Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
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AUS DEM BAND:
Buchcover von »Rettung aus der Krise?«
Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte
Neue Folge der "Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen"

DOI https://doi.org/10.46500/83535890
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Der Zusammenbruch der Monarchie Ende 1918 stellte die Welfen vor neue Herausforderungen, aber auch Möglichkeiten, die Loslösung Hannovers von Preußen zu verwirklichen.


Geschickt knüpfte die Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) an das 14-Punkte-Programm des amerikanischen Präsidenten Woodrow Wilson an, um Selbstbestimmung auf stammlicher Grundlage durchzusetzen. Der Beitrag untersucht, welche Ideen hierbei zum Tragen kamen und inwiefern es den Separatisten gelang, ihre Vorstellungen an die politischen Gegebenheiten der Weimarer Republik anzupassen. Einerseits griff die welfische Propaganda auf altbekannte Argumente aus der Annexionszeit zurück, andererseits präsentierte sie die hannoversche Unabhängigkeit als einen zukunftsgewandten, konservativen Beitrag zur Lösung der politischen Krise der frühen 1920er Jahre. Obgleich die DHP auf diese Art genügend Unterstützung für eine Vorabstimmung mobilisieren konnte, blieb die Umsetzung der Selbstbestimmung letztlich unklar definiert.

The collapse of the monarchy at the end of 1918 confronted the Welfs with new challenges, but also offered opportunities to realise Hanover’s separation from Prussia. The German-Hanoverian Party (DHP) skilfully drew upon the Fourteen Points programme of American President Woodrow Wilson in order to promote self-determination on a ›tribal‹ basis. This article examines which ideas were deployed in this context and the extent to which the separatists succeeded in adapting their aims to the political conditions of the Weimar Republic. On the one hand, Welf propaganda drew on familiar arguments from the period of annexation; on the other, it presented Hanoverian independence as a forward-looking, conservative contribution to resolving the political crisis of the early 1920s. Although the DHP was able to mobilise sufficient support for a preliminary plebiscite in this way, the implementation of self-determination ultimately remained ambiguously defined.


Kategorien

Schlagworte
Landesgeschichte, Regionalgeschichte, Nordwestdeutschland
Thema
NHD, NHTB
Bisac-Code
HIS014000, HIS037010

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