

Vorliegender Beitrag betrachtet den Erwerb, die Erschließung und Bereitstellung dieser Archivalien von der Mitte des 18. Jahrhunderts bis zur unmittelbaren Gegenwart. Dabei lassen sich gewisse Konjunkturen feststellen, die ebenso mit den archivgeschichtlichen und geschichtswissenschaftlichen Entwicklungen wie mit den allgemeinen historischen Rahmenbedingungen verbunden waren. Dem Erwerb der Urkunden im 18. und 19. Jahrhundert und der Handschriften im frühen 20. Jahrhundert folgten erst nach dem Zweiten Weltkrieg eine professionelle Erschließung und verbesserte Magazinierung. Die Bereitstellung in Form von Quelleneditionen und Digitalisaten schloss sich erst ab dem späten 20. und frühen 21. Jahrhundert an und dauert fort. Die Studie stellt ebenso einen Beitrag zur Archivgeschichte und Geschichte der Geschichtswissenschaft dar, wie sie die archivischen Rahmenbedingungen zum Zwecke der Quellenkritik und Erforschung konturiert.
The Lower Saxony State Archive, Wolfenbüttel Department, holds extensive collections of charters and manuscripts of considerable historical significance. This article examines the acquisition, cataloguing and provision of these archival materials from the mid-18th century to the present. Certain fluctuations can be observed, linked both to developments in archival practice and historical scholarship as well as to broader historical contexts. The acquisition of charters in the 18th and 19th centuries and of manuscripts in the early 20th century, was followed only after the Second World War by professional cataloguing and improved storage. The provision of source editions and digital reproductions began in the late 20th century and has continued into the 21st century. The study contributes both to the history of archives and the history of historical scholarship, while also outlining the archival framework for the purposes of source criticism and research.
Philip Haas, geb. 1986, studierte Geschichte, Latein, Altgriechisch und Deutsch in Marburg und Innsbruck. Von 2014 bis 2017 war er wissenschaftlicher Mitarbeiter an der Philipps-Universität Marburg, wo er zum Thema der dynastischen Ehe in der Frühen Neuzeit promovierte. Seit 2019 ist er Archivrat beim Niedersächsischen Landesarchiv, Abteilung Wolfenbüttel und seit 2024 Lehrbeauftragter an der Technischen Universität Braunschweig.
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