Hans-Georg Aschoff

Die Deutsch-Hannoversche Partei und ihr Programm im Wandel


21 Seiten
Erscheinungsdatum: 10.12.2025

DOI https://doi.org/10.46500/83535890-011

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Buchcover von »Die Deutsch-Hannoversche Partei und ihr Programm im Wandel«
Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte
Neue Folge der "Zeitschrift des Historischen Vereins für Niedersachsen"

DOI https://doi.org/10.46500/83535890
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Die Deutsch-Hannoversche Partei (DHP) entstand als breit gefächerte heterogene Oppositionsbewegung gegen die preußische Annexion Hannovers nach 1866, ihr wichtigstes politisches Ziel war die Wiederherstellung des Königreiches Hannover.


Die Gründe für den nach 1890 einsetzenden Niedergang der DHP lagen u. a. in der Aufsplitterung des hannoverschen Parteiengefüges, dem Aufstieg der Sozialdemokratie, der zeitlichen Entfernung vom Jahr 1866, der Schwächung des mittelstaatlich-dynastischen Bewusstseins sowie in den wirtschaftlichen und sozialen Strukturwandlungen der Provinz, die vor allem das Hauptwählerreservoir der Partei, die ländliche Bevölkerung und die Handwerkerschaft, schwächten. Programmatisch hielt die Partei an liberal-konstitutionellen Forderungen fest, insbesondere stellten die Beschränkung staatlicher Macht sowie die Sicherung und der Ausbau des Föderalismus wichtige Ziele dar. Jedoch erstarkte auch in ihren Reihen das nationale Bewusstsein, das u. a. in der Zustimmung zu den Heeresvorlagen am Vorabend des Ersten Weltkrieges und in der Unterstützung der Kriegsregierungen seinen Ausdruck fand. Aufgrund der Einführung des Frauenwahlrechtes, vor allem wegen der Attraktivität des »Freistaatsgedankens« erlebte die

zu Beginn der Weimarer Republik einen erneuten Aufschwung. Die Position als zweitstärkste Partei in Niedersachsen konnte sie in der Folgezeit nicht behaupten. Das Scheitern der Vorabstimmung von 1924, mit der die Selbständigkeit der Provinz Hannover vorbereitet werden sollte, trug neben internen Streitigkeiten zwischen dem althannoversch-welfischen und dem republikanisch-demokratischen Flügel zum Nieder­gang der DHP bei. Ihre Wähler verlor sie u. a. an die DNVP, zum größten Teil an die NSDAP.

The German-Hanoverian Party (DHP) emerged after the Prussian annexation of ­Hanover in 1866. It was a broad and heterogeneous opposition movement. Its main political aim was the restoration of the Kingdom of Hanover. From around 1890, the

began to decline, a process driven by several interconnected factors. The Hanoverian party landscape became increasingly fragmented, while Social Democracy gained strength. At the same time, the events of 1866 receded into public memory and dynastic loyalties in the smaller states weakened. Moreover, economic and social changes reshaped the province, particularly undermining the party’s traditional support among the rural population and the craftsmen community. The party’s programme was shaped by liberal-constitutional demands. It sought to limit state power and to secure and expand federalist structures. However, national consciousness also gained strength within its ranks, finding expression, among other things, in approval of the military bills on the eve of the First World War and in support for the war governments. Owing to the intro­duction of women’s suffrage, and above all to the appeal of the »Free State« idea, the

experienced a renewed upswing at the beginning of the Weimar Republic. It was unable to maintain its position as the second strongest party in Lower Saxony in the period that followed. The failure of the 1924 plebiscite, which was intended to prepare for the independence of the Province of Hanover, contributed to the decline of the , alongside internal conflicts between the Old Hanoverian-Welf wing and the republican-­democratic wing. It lost voters to the DNVP and, for the most part, to the NSDAP.


Kategorien

Schlagworte
Landesgeschichte, Regionalgeschichte, Nordwestdeutschland
Thema
NHD, NHTB
Bisac-Code
HIS014000, HIS037010

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