Buchcover: Epochenwenden

Epochenwenden

Zur Aktualität historischer Periodisierung

Herausgegeben von Barbara Picht, Henning Trüper

Reihe: Literatur- und Kulturforschung. Schriftenreihe des ZfL, Band 3

307 Seiten, 17 Abbildungen
ISBN (Open Access) 978-3-8353-8139-1
ISBN (Print) 978-3-8353-5880-5
Wallstein Verlag
Erscheinungsdatum: 19.11.2025

DOI https://doi.org/10.46500/83535880

Lizenz CC BY-NC-ND 4.0
Lizenz: CC BY-NC-ND 4.0
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Neue Epochensetzungen statt Ende der Epochen? Konjunkturen und Veränderungen eines Begriffs werden interdisziplinär auf den Prüfstand gestellt.


Der Abgesang auf Epochen ist in den Geisteswissenschaften seit längerem unüberhörbar: zu konstruiert, zugleich zu naiv, in einer Zeit ständiger Beschleunigung altbacken, in der Unermesslichkeit des ›Anthropozäns‹ obsolet. Gleichwohl herrscht in den Wissenschaften ebensowenig ein Mangel an aufgefrischten oder neuen Epochensetzungen wie im öffentlichen Diskurs, wo Zäsuren beobachtet, behauptet oder herbeigewünscht werden, um politische Ziele zu erreichen. Beispiele sind die jüngste Ausrufung einer ›Zeitenwende‹ wie andere, ältere Setzungen von ›Wenden‹, die mal mehr, mal weniger plausibel erscheinen. Dazu zählen die Wende von 1989 – zumal im Kontrast mit der Formel von der ›geistig-moralischen Wende‹ der BRD ein knappes Jahrzehnt davor –, oder die Verkehrs-, Energie- oder Klimawenden in den vergangenen Jahren.
Die Autorinnen und Autoren untersuchen aus interdisziplinärer Perspektive und unter Einbezug globalgeschichtlicher Fragestellungen den heutigen Umgang mit dem Konstrukt ›Epoche‹. Sie gehen dabei auch der Vermutung nach, dass die neueren Konjunkturen der Epochenbildung auf eine Veränderung im Denken darüber zurückzuführen sind, was es heißt, Epochen zu setzen, und zu welchen Zwecken dies geschieht.


Barbara Picht

Barbara Picht ist seit 2017 wissenschaftliche Mitarbeiterin am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung Berlin und seit 2020 Privatdozentin an der Europa-Universität Viadrina. Gemeinsam mit Ernst Müller und Falko Schmieder gibt sie das Online-Lexikon »Das 20. Jahrhundert in Grundbegriffen« heraus. Ihre Forschungsschwerpunkte liegen in der Wissenschafts- und Intellektuellengeschichte der Moderne sowie der Begriffsgeschichte und historischen Semantik. Veröffentlichungen u. a.: Die »Interpreten Europas« und der Kalte Krieg. Zeitdeutungen in den französischen, deutschen und polnischen Geschichts- und Literaturwissenschaften (2022).

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Henning Trüper

Henning Trüper ist seit 2025 Professor für Ideengeschichte an der Universität Oslo und war seit 2019 als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Leibniz-Zentrum für Literatur- und Kulturforschung tätig. Seine Forschungsschwerpunkte liegen in der Geschichte der Geisteswissenschaften, der Geschichtstheorie und der Geschichte des Humanitarismus und der Seenotrettung. Veröffentlichung u.a.: Seuchenjahr (2021).

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Beiträge

Seite 5-6Inhalt
Henning Trüper
Seite 7-25Einleitung
Barbara Picht
Seite 29-32Einleitung
Henning Trüper
Seite 43-64Moralische Epochen
Christoph Cornelißen
Seite 93-111Zeit(en)wende
Barbara Picht
Seite 115-118Einleitung
Zaal Andronikashvili
Seite 139-159Östliche Renaissancen?
Barbara Picht
Seite 185-187Einleitung
Peter Wagner
Seite 189-208'Frontier'-Erfahrungen
Bettina Schlüter
Seite 209-225Im Novozän
Lars Koch
Seite 227-255'Tschernobyl' als Disruption
Barbara Picht
Seite 259-262Einleitung


Kategorien

Schlagworte
überholte Konstrukte, Beschleunigung, Moral, Veränderung im Denken, Wissenschafts- und Intellektuellengeschichte
Thema
D, J
Bisac-Code
FOR009000, HIS037030, PHI005000

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