Die Praktiken und Schreibweisen der Kritik, wie sie sich im 18. Jahrhundert an philosophischen, literarischen und künstlerischen Gegenständen und Fragen entwickelt haben, machen kenntlich, wie sich der historische Makroprozess der Aufklärung konkret vollzogen hat: Es sind die vielgestaltigen Register der Kritik von der Buchbesprechung über den kritischen Kommentar bis hin zum philosophischen Traktat, an denen deutlich wird, wie sich die Aufklärung in den europäischen Sprachräumen und Kulturen entwickelt hat. Die kritischen Schreibweisen der Aufklärung weisen über das 18. Jahrhundert hinaus auf die Entwicklung der Moderne insgesamt, denn ohne die universale Notation der Kritik scheint die intellektuelle Buchführung der Moderne schlechterdings unmöglich.
Aus dem Inhalt:
Eric Achermann: Mikrologie und die paradoxen Strategien der Vorurteilskritik
Sina Dell’Anno: Das Drama der Meta-Kritik. Hamanns Wolken zwischen Komödie und Brudermord
Helene Kraus: Zwischen Anonymität und Werkwerdung: Schlegel’sche Kritikgeschäfte
Prof. Dr. Stefanie Stockhorst: Das Dilemma der Kritiker.
Klaus Birnstiel, geb. 1983, vertritt derzeit eine Professur für Neuere deutsche Literatur an der LMU München.
mehrElisabetht Décultot, geb. 1968 hat eine Humboldt-Professur für Neuzeitliche Schriftkultur und europäischen Wissenstransfer an der MLU Halle-Wittenberg inne. Elisabeth Décultot
mehrBoris Previšić, geb. 1972, ist Titularprofessor für Literatur- und Kulturwissenschaften an der Universität Luzern und Gründungsdirektor des Urner Instituts Kulturen der Alpen.
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